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Vom Schein gefesselt


VOM SCHEIN GEFESSELT

Magie zwischen Ritual und Realität

PDF des Hörstücks über Magie und Unterhaltungskunst Audio des Hörstücks über Magie und Unterhaltungskunst

"Sich täuschen zu lassen, gilt nach landläufiger Auffassung als elend. Ich behaupte dagegen, dass es das größte Unglück ist, über alle Täuschungen erhaben zu sein. Der Geist des Menschen ist nun mal so angelegt, dass der Schein ihn mehr fesselt als die Wahrheit", behauptete schon vor 500 Jahren Erasmus von Rotterdam.


Zu bezaubern und zu verblenden, die menschliche Vorstellungskraft zu faszinieren, dazu ist nichts so geeignet wie die Magie, die Kunst der Magier. Sie ist so alt wie die Menschheit selbst und wie unser ungestilltes Verlangen, Ereignisse zu beeinflussen oder wunderbare Wirkungen hervorzubringen, die mit den bekannten Naturkräften oder die wir mit den in uns wohnenden normalen Fähigkeiten nicht erreichen könnten. Sie ist die Idee von der Verwirklichung unserer Träume. Die Magie gilt als die älteste Erfindung des Menschen. Sie hat möglicherweise den Grundstein gelegt auch für die ersten Bemühungen auf dem Gebiet der Wissenschaften, der Medizin, der Technik und der Kunst.


Bis heute ist unser Verhältnis zur Zauberei nicht vernünftiger geworden. Und umgekehrt: unsere Vernunft nicht weniger leicht zu verzaubern. Bei Show- und Fernsehillusionisten genießen wir das Täuschungs-Handwerk, ohne an Übernatürliches zu glauben. Bei Horoskopen glauben wir ans Übernatürliche, ohne uns enttäuschen lassen zu wollen.


Ursprünglich hieß die Sendung : Vom Schein gefesselt - Magie zwischen Wissenschaft und Unterhaltungskunst. Allerdings wollte die Redaktion der Magie eine solche Bedeutung nicht zuschreiben. Als Folge wurde die Sendung von anderen Autoren leider durch etliche Banalitäten verwässert. Zum Beispiel: "Aufklärung ausgetrickst? Zwischen Ritual und Realität, Täuschung und Faszination sind wir vom Schein gefesselt. Und neuerdings entdecken sogar die Naturwissenschaften magische Momente ..."


SPRECHER Birgitta Assheuer, Marianne Lochert, Doris Wolters, Klaus Barner, Matthias Haase
MUSIK Helmuth Flammer, Mahmoud Guinia , Airto Moreira, Gershwin
REGIE Heinz Nesselrath
TONTECHNIK Alfred Habelitz und Christiane Köhler
REDAKTION Walter Filz
LÄNGE 85 Minuten
ERSTSENDUNG SWR 20.8.2006; RadioART: Feature am Sonntag