Halblanger Spielfilm über die Musik und das Leben des italienischen Komponisten Gian Francesco Malipiero.
Der Ausgangspunkt für den Film war die Musik Malipieros. Erst nach dem Studium der Partituren wurde das Drehbuch geschrieben. Jede Einstellung, jede Bewegung der Schauspieler korrespondiert mit den Noten und Takten der Musikwerke. Die Orchester, Philarmonia Hungarica und Kölner Rundfunkorchester haben die Musiken zum großen Teil erst nach Beendigung der Dreharbeiten aufgenommen. Der Rhythmus wurde teilweise von der fertigen Montage der Originaltöne bestimmt. Der Film zeigt die Ursprünge der Musik Malipieros in den Geräuschen seiner Umgebung, Asolo und Venedig.
"Georg Brintrup nähert sich dem Komponisten aus neugieriger Distanz. Er geht an die Orte seines Lebens, stellt mit Schauspielern Szenen der Zeit nach, wortlos und metaphorisch konzentriert, er lauscht dem Rhythmus der Musik nach, nimmt ihn auf etwa in rotierenden Kutschenrädern, in windbewegten Bäumen und Sträuchern, in Schnitten, Schwenks und Zooms. Eine alte brüchige Stimme zitiert zum ruhigen Fluß der erlesen schönen Bilder allein Originaltexte Malipieros."
"Brintrup gelingt das seltene Kunststück, in der stets verfremdeten, mit surrealistischen Anspielungen durchsetzten Bilderfolge das wundersam fiktive Porträt eines fernen Künstlers zu schaffen; gelungen wegen des Mutes zur experimentierenden Gestaltung, zum eigenständigen optischen Nachvollzug verbaler und musikalischer Kunst."
Mechthild Zschau in "Frankfurter Allgemeine Zeitung" vom 9. Dezember 1985
ITALIEN, 60', 16mm, Farbe
Produktion: Westdeutscher Rundfunk Köln / Brintrup-Filmproduktion Rom