"Insel der schlafenden Riesen" ist der Titel einer literarischen Reise in die Abruzzen. Diese von den anderen Regionen Mittelitaliens nicht durch Meere, sondern durch Gebirge abgeschlossene "Insel", wird von zwei fast 3000 Meter hohen Bergen dominiert: dem Gran Sasso und der Maiella. Der Drehbuchautor Fellinis, Ennio Flaiano, einer der Autoren, denen wir auf unserer Reise begegnen werden, sagte: "wenn man es sich recht überlegt, sind diese Berge unsere Basiliken". Und tatsächlich haben diese kargen Berge, mit ihrer rauhen Natur und die daraus folgenden harten Lebensbedingungen das Denken und Handeln der Menschen in den Abruzzen jahrtausendelang gestaltet.
Das spiegelt sich in der Literatur dieser Region wieder. Die Abgeschlossenheit und die Stille der Abruzzen weckte in den Menschen, und natürlich in den Schriftstellern stets aufs Neue das tief verwurzelte Bedürfnis nach Utopie auf, diese immer wieder enttäuschte und dennoch hartnäckige Hoffnung auf eine bessere Welt. Eine Welt, in der ein Leben in Freiheit, Verantwortung und Selbstbestimmung möglich sein wird. Die Radiosendung gibt ein Bild dieser jahrtausendealten literarischen Landschaft der Abruzzen und lässt neben ein paar anderen besonders die wichtigsten Autoren zu Wort kommen, die hier beheimatet waren: Sallust, Ovid, Croce, D'Annunzio, Silone und Flaiano.
SPRECHER | Birgitta Assheuer, Marianne Lochert, Doris Wolters, Klaus Barner, Matthias Haase |
MUSIK | Volksmusik aus den Abruzzen, Synaulia, Franz Liszt, Nino Rota |
REGIE | Heinz Nesselrath |
TONTECHNIK | Alfred Habelitz und Christiane Köhler |
REDAKTION | Gerhard Adler |
LÄNGE | 85 Minuten |
ERSTSENDUNG | 26.9.2004 SWR2 Feature am Sonntag |