Rom ist ein Zusammenklang, ein Akkord, der aus vielen Tönen besteht. Virginia Woolf sagte, Rom sei die schönste Stadt der Welt, aber sie sei niemals faßbar, so wie der Klang von Wasser nicht faßbar sei. Das ist die Faszination, die von dieser Stadt ausgeht: man wird nie mit ihr fertig.
Das Radiostück "Klänge aus dem alten Rom" will versuchen, uns die Antike einmal etwas anders und zwar akustisch, näher zu bringen. Bisher sind wir es gewohnt, uns das Leben der alten Römer mit dem Auge vorzustellen. Nicht nur die kolossale Architektur und die zahlreichen Kunstwerke, Statuen, Fresken, Mosaiken haben dazu beigetragen, auch die sogenannten Sandalen-Filme, die uns in bunt fantasievoller Art das Leben antiker Helden vorspielen.
Seit einigen Jahren sind experimentierfreudige Archeologen, Etnologen und Musikwissenschaftler dabei, nach Funden und Fresken antike Instrumente zu rekonstruieren und auf ihnen Musik zu machen, wiewohl uns keine einzige aufgeschriebene Note aus der Römerzeit überliefert ist.
Zur Zeit der Imperatoren war Rom ein kultureller Schmelztiegel. Fernöstliche, afrikanische, griechische, ägyptische Einflüsse kamen hier zusammen und zerschmolzen zu römischer Kunst. So war auch die römische Musik eine Fusionsmusik. Das Radiostück will versuchen, mit Hörbildern und rekonstruierten Musiken den 'sound' wiederherzustellen, der einst im alten Rom klang, der sich aber dem Geduldigen auch im modernen Rom noch hörbar macht.
SPRECHER | Jutta Villinger, Karl-Rudolf Menke, Bodo Primus |
MUSIK | Musikmischungen, die als Vorbereitung für den Film über die Musik der antiken Römer gelten. Siehe PDF. |
REGIE | Harald Koerner |
TONTECHNIK | Wolfgang Dauner |
REDAKTION | Gerhard Adler |
LÄNGE | 85 Minuten |
ERSTSENDUNG | 09.01.2000 - SWR 2 Kulturelles Wort, Sonntag um Sechs |