"Ignazio Silone, der "Christ ohne Kirche, der Sozialist ohne Partei", war den Mächtigen ein unbequemer Mensch. Seit frühester Jugend hatte er sich nicht abfinden können mit Ungerechtigkeiten, auch wenn es andere waren, die davon betroffen wurden. Sich um seine eigenen Angelegenheiten kümmern, das war die Grundbedingung für ein anständiges, ruhiges Leben in den ärmlichen italienischen Abruzzen, der Heimat des Autors. Seine Neigung, sich nicht nur um seine eigenen Angelegenheiten zu kümmern und mit ärmeren Altersgenossen Freundschaft zu schließen, sollte für ihn sehr ernste Folgen haben.
Die Sendung "Die Unruhe im Herzen wachhalten" beschreibt den Lebensweg Ignazio Silones, von seiner aktiven politisch-revolutionären Untergrundarbeit gegen die Faschisten bis hin zu seiner Arbeit als Autor berühmter Romane, die heute zu den wichtigen Werken der italienischen Literatur zählen. Nur wenige Schriftsteller haben die Problematik der politischen Ideologie und des religiösen Glaubens so intensiv durchlebt und sich mit ihr so intensiv auseinandergesetzt wie Ignazio Silone. Am Ende seines Lebens steht eine uralte Erkenntnis, daß es illusorisch ist, den Menschen von außen her erneuern zu wollen.
SPRECHER | Birgitta Assheuer, Marianne Lochert, Doris Wolters, Klaus Barner, Matthias Haase |
MUSIK | Johann Sebastian Bach, Ernst Helmuth Flammer, Jean Sibelius, Eric Satie, Scriabin, Volksmusik aus den Abruzzen |
REGIE | Heinz Nesselrath |
TONTECHNIK | Alfred Habelitz und Christiane Köhler |
REDAKTION | Gerhard Adler |
LÄNGE | 85 Minuten |
ERSTSENDUNG | SWR 27.2.2005; RadioART: Feature am Sonntag |